Auf der Suche nach dem Weihnachtsmann und seinen Utensilien fanden wir eine Weihnachtsfrau mit ganz eigenen Requisiten: Kristina Sack. Das glauben Sie nicht? Wir werden den Beweis erbringen. So viel vorab: An den Adventssamstagen duftet es in ihrem Lebensraum nach Vanillekipferln und weiteren süßen Köstlichkeiten. Schnuppern Sie rein, erforschen Sie die Geschichte doch selbst, wenn Sie uns nicht glauben!

Ob sie das verdient hat, von uns als Weihnachtsfrau bezeichnet zu werden? Ja, mehr als alle anderen Unternehmerinnen hier in Neuhausen, Nymphenburg und Gern! Allein der Name hat ja schon eine gewisse Affinität, aber an diesen dachten wir natürlich weniger als an das unbeschreibliche W-Gefühl, das uns bewegte, als wir in diesen Tagen in ihrem kleinen Laden verweilten, also dort, wo die Schulstraße die Wilderich-Lang-Straße kreuzt und ausgewählte W-Kugeln im Fenster stilbewusste und farbenfreudige Nachbarn hereinwinken. Ganz altmodisch hängen sie von Leinen herab, wie überall sonst die Quirls und Schöpflöffel. Drinnen umfing uns gleich die Heimeligkeit eines kreativ ausgestatteten und sinnenfrohen Küchenraums, der, obwohl er als Verkaufsstätte dient, das Gegenteil dessen ausstrahlt, was Küchenstudios üblicherweise vermitteln, nämlich Wärme und Lebensfreude rund um den Herd.

Eigentlich ist Kristina Sack Schreinerin und sie verkauft individuell gebaute Küchen nach ihren Entwürfen – gefertigt werden sie mittlerweile von Kollegen, die das auch gut können. Planung und Projektabwicklung macht sie eher nebenbei, wie auch das tägliche Kochen daheim, weil das ebenfalls eine ihrer Leidenschaften ist. Diese beiden Informationen helfen uns nun, den Bogen langsam wieder zurück zum
W-Thema zu schlagen: Bei Kristina Sack befinden wir uns sozusagen in einem Kochhimmel, und die Wolken darin sind Kasserolen und Schmortöpfe, Ingwer-Reiben, Wein-Dekanter und Zuckerbäcker-Thermometer. Eine solche Fülle gefälliger Küchenhelfer, dazu Geschirr in allen Farben und ein fröhliches Tischwäschesortiment können sich nur wenige Menschen ausdenken, und wahrscheinlich nur solche, die einen großen Schlitten haben, um all die großen und kleinen Päckchen hin- und herzufahren. Geschätzte 100 Millionen Backförmchen allein, darunter sogar solche, um dem Hund einen Keks in Knochenform unter den Christbaum zu legen! Elegante Walmussknacker, Teigroller, Kuvertürenpinsel, Honiglöffel und winzige, bunte Filzstreufiguren, um den Tisch festlich zu decken. Wenn das mal keine Beweise dafür sind, dass Frau Sacks Mission weit über das Händlerische hinausreicht!

In mehreren Vitrinen schließlich wird bestätigt, dass wir ganz oben und mit größter Wahrscheinlichkeit bei der Weihnachtsfrau persönlich angekommen sind: handgefertigte Holzengelchen in Hülle und Fülle, Margariten-engel, die W-Accessoires anliefern, und Elf-Punkte-Engel, die himmlische Instrumente bedienen. Unser Kinderherz jubelt, ein Hauch von alter Bescherungsseligkeit weht durch den Raum, der uns zahlreiche Geschenkideen zuzwinkert. Frau Sack, die Weihnachtsfrau hat ein Gespür für die Dinge und – was sie so besonders macht – auch dafür, Unmögliches wegzulassen. Was ihr nicht gefällt, wird niemals ins Sortiment einziehen, besonders dann, wenn sich ein Sinn nicht erschließen will. Engel dagegen hält sie für nützliche Geschöpfe – auch weil sie an den Adventssamstagen in ihrem Laden auftauchen und Plätzchen nach alten Familienrezepten backen. Wie bitte? Die Weihnachtsfrau hat von Familie geredet?! Welche Familie? Ist die Herrin aller guten Gaben womöglich fest gebunden? Noch während wir grübeln, geht die Tür auf, ein Mann kommt herein. Strahlende Augen, rote Bäckchen und gleich einen kessen Spruch auf den Lippen: „Meine Frau kümmert sich gern um das Kochen. Ich bin vor allem für das Essen da.“ Wow! Das wird jetzt wahrscheinlich der Weihnachtsmann sein.