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„Haus des Stiftens“ steht in großen Lettern auf dem Gebäude in der Landshuter Allee. Dahinter verbirgt sich eine gemeinnützige Organisation, die seit 20 Jahren privates Engagement unterstützt: Hier werden spendenfreudige Bürger und Unternehmen beraten, Strukturen für sinnvolle Stiftungen erstellt und Brücken zwischen Spendern und Non-Profit-Organisationen errichtet.

In unserer Welt, wer wüsste es nicht, ist das Vermögen sehr ungleich verteilt. Non-Profit-Organisationen arbeiten mit Engagement und Idealismus dafür, durch gezielte Hilfe ein wenig Ausgleich zu schaffen – und sind hierfür auf finanzielle Unterstützung auch aus privater Hand angewiesen. So schreibt denn auch das Haus des Stiftens auf seiner Website: „Unser Ziel ist eine Welt, in der sich immer mehr Privatpersonen und Unternehmen gemeinsam mit Non-Profits für die Lösung gesellschaftlicher Aufgaben engagieren.“

Wer eine Stiftung gründen oder eine Einzel- oder Sachspende gezielt einsetzen möchte, erhält hier konkrete Unterstützung: individuelle Betreuung bei Aufbau und Verwaltung einer Stiftung, rechtliche Beratung und Onlinevernetzung. Auf diese Weise betreut die Organisation gemäß ihrem Grundsatz „bürgerschaftliches Engagement stärken“ aktuell mehr als 1250 Stiftungen mit einem Vermögen von rd. 225 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden seit 2008 Produktspenden namhafter IT Unternehmen im Wert von 175 Mio. Euro vermittelt.

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Auf der ganzen Welt brauchen junge Menschen ein Zuhause, Ausbildung und sinnvolle Freizeitangebote

Stiftungen zur Bewahrung persönlicher Werte
Begonnen hat alles in einem Wohnzimmer in Pullach. Phillip Hof, damals 27-jährig, baute für Thomas Gottschalk eine Stiftung auf – und blieb bei dieser Art von Arbeit, weil sie ihm sinnvoll erschien. Inzwischen bietet das von ihm gegründete Stiftungszentrum in fünf Städten seinen Beratungsservice an. Das Haus des Stiftens ist daraus hervorgegangen und wird als gemeinnützige Organisation durch dessen Dienstleistungen finanziert. In den 20 Jahren ihres Bestehens hat die Stiftungsverwaltung von Phillip Hof dafür gesorgt, dass die Stifter und Spender genau dort Hilfe leisten konnten, wo sie ihre Werte umgesetzt sahen.
Oliver Paxmann gehört seit 2001 zur Kernmannschaft und ist ein persönlicher Freund des Gründers. Er erklärt uns, dass Stiftungen „nichts Elitäres“ haben: „Viele denken: ‚Stiften ist nichts für mich.‘ Aber tatsächlich ist jeder angesprochen.“ Wer über kein Geld, dafür aber Know-how oder gute Ideen verfügt, kann sein Engagement ebenfalls einbringen. „Stifter sind an langfristigem Engagement interessiert“, weiß er. Beispielsweise wenn man geerbt hat und den Erblasser damit ehren möchte. Oder man sich durch persönliche Erfahrungen dazu motiviert fühlt, eine bestimmte Sache zu unterstützen. Zu rund 75 Prozent kommen die Stiftungen aktuell Projekten im Bereich Kinder- und Jugendhilfe zugute.

Einem Stifter geht es vor allem um die Sache – und nicht etwa, wie böse Zungen gern behaupten, um Profilierung oder Steuerersparnis. Die meisten Stifter, so Paxmann, wollen anonym bleiben: „Gutes tun und nicht darüber sprechen – das ist die deutsche Zurückhaltung“, sagt der Koordinator der Öffentlichkeitsarbeit. Viele möchten sich zudem nicht dem Neid anderer aussetzen.

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Auch in Deutschland gibt es für Stifter viel zu tun

Veränderung in der Stiftungskultur
Obwohl das Vermögen in Deutschland seit dem Krieg enorm anwuchs, ist der Stiftungsboom wegen der aktuellen Zinssituation vorerst vorbei. Paxmann: „Es fällt auf, dass die Verunsicherung der Leute größer geworden ist. Das Vertrauen in die Finanzwirtschaft schwindet.“Jedoch sind Stiftungen für die Nachlassgestaltung nach wie vor sehr interessant. Viele Vermögende sterben ohne Erben und ohne Testament. Beim klassischen Fundraising, dem Aufbringen von Spendengeldern, gibt es inzwischen einen regelrechten Verdrängungswettkampf: Es muss immer mehr Geld ausgegeben werden, um einen Euro an Spenden zu generieren. Der richtige Weg hier ist weg von der Masse, hin zur qualitativen Arbeit. Der Stifter will davon überzeugt sein, dass sein Engagement etwas bringt. Die Beziehung zwischen ihm und der Organisation, die er unterstützt, muss persönlicher sein und gepflegt werden. Paxmann berät Organisationen, wie dies am besten zu bewerkstelligen ist. Im Schwerpunkt sollte immer das gemeinsame Interesse am Projekt stehen. Die älteste Organisation, die das Haus des Stiftens betreut, macht es richtig: Pater Herbert Bihlmayer, Vorstand der Don Bosco-Stiftung, hat über einen langen Zeitraum persönliche Kontakte zu 200 Stiftern aufgebaut und gepflegt.

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Jungen Abenteurer mit selbstgebautem Floß auf der Loisach

Gemeinsam für einen guten Zweck
Etliche Prominente setzen ihre Bekanntheit dafür ein, die Werbetrommel für eine gute Sache zu rühren. Einige Beispiele: Unternehmerin Kerstin Plehwe, die Rallye-Fahrerin und Paris-Dakar-Gewinnerin Jutta Kleinschmidt und Mount Everest Doppelbezwingerin Cathy O’Dowd haben die ASTRAIA Stiftung gegründet, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen.

Regisseur Hans Jürgen Tögel hat die Tögel-Stiftung für bedürftige Kinder ins Leben gerufen. Und Schauspieler Michael Roll unterstützt mit seiner Stiftung die „Tabaluga Kinder und Jugendhilfe
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Oliver Paxmann arbeitet gern im Haus des Stiftens: „Ich könnte mir nichts anderes vorstellen.“ Es gibt keine großen Gehälter, dafür besten Teamgeist: „Das Team ist langsam gewachsen, es bestehen viele Freundschaften, und alle wissen, dass sie bei einer guten Sache mitarbeiten.“ Wenn am 1. Oktober der nationale Tag der Stiftungen begangen wird, ist das Haus des Stiftens an erster Front mit dabei. Und auch im Münchner Stiftungsfrühling, eine Woche mit Veranstaltungen, in der sich Stiftungen vorstellen.
„Es geht nicht nur um das Geld“, betont Paxmann. Sondern um gemeinsames Engagement für die Projekte, die einem am Herzen liegen. Am 22. Oktober begeht das Haus des Stiftens sein 20jähriges Jubiläum.

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www.haus-des-stiftens.org