Wohlbefinden und Sicherheit sind die schlagenden Verkaufs-argumente im einträglichen Geschäft der Angstagenten. Und keine verkauft so gut wie Grete A. in der neuen experimentellen Micro-Oper von Cornelia Melián. „Man kann nie wissen!“ ist ein musikalisch-surreales Gruselkabinett und eine Einladung zum Erkunden des schaurigsten aller menschlichen Gefühle.
In der postmodernen Leistungs-gesellschaft boomt das Geschäft mit der Angst. Spürbar wächst die Sehnsucht nach bezahlbaren Sicherheiten. Vor allem bei jenen, die wissen, was sie zu verlieren haben. Da erscheint die Angst wie ein anhängliches Tier, das sich gnadenlos durch den ganzen Körper nagt, wo sie sich einnistet und bleibt, ohne zu fragen. Ganze Geschäftszweige schlagen Kapital aus den Sicherheitsbedürfnissen einer zunehmend verunsicherten Gesellschaft.
„Man kann nie wissen!“ ist ein frei entwickeltes Musiktheaterstück, das mit dem Kollaps vermeintlicher Sicherheiten spielt, dabei aber auch musikalisch neue Wege beschreitet. In die Komposition lässt Ernst Bechert herkömmliche Büromaterialien, Geräte und Aufbewahrungssysteme als Klangkörper einfließen.
Von und mit Cornelia Melián (Stimme, Künstlerische Leitung, Konzept), Ernst Bechert (Sampler, Keyboards, Komposition), Mathis Mayr (Cello), Thomas Simmerl (Perkussion), Anton Kaun / Rumpeln (Video), Martina Veh (Szenische Umsetzung), Robert Kis (Ausstattung), Wieland Müller-Haslinger (Licht), Harry Kienzler (Texte), Katrin Dollinger (Texte, Dramaturgie, Produktion), Marlene Besl (Assistenz), Regine Heiland (Fotos)
Premiere: Fr., 23. September 2011, 20.30 Uhr
Weitere Vorstellungen:
Sa., 24.9.11, 20.30 Uhr und 23.00 Uhr,
So., 25.9.11, 15.00 Uhr und 20.30 Uhr
Ort: Schwere Reiter. Dachauer Str. 114
Tickets: Unter 089/324 942 70 o. reservierung@schwerereiter.de
www. micro-oper.de