Anfang 2017 wurde ein einzigartiges Konzept für das neue Naturkundemuseum Bayern im Schloss Nymphenburg vorgestellt: BIOTOPIA, eine umfassende Erweiterung des bestehenden Museums Mensch und Natur. Im September nun kam das in einem Wettbewerb 2014 ausgewählte Büro der Berliner Staab Architekten nach München und stellte die ersten abgestimmten Entwürfe vor. BIOTOPIA hat bereits viele namhafte Unterstützer gefunden. Es wird als Leuchtturmprojekt für kommende Generationen gesehen.

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Interaktiv, facettenreich und fachübergreifend: BIOTOPIA will vollkommen neue Wege einschlagen. Die Ausstellungen beispielsweise sollen von Wissenschaftlern, aber auch von Künstlern und Designern entwickelt werden. Dabei wird die Museumspädagogik höchst lebendig gestaltet: Besucher werden mehr als je zuvor zum Experimentieren eingeladen. Prof. Dr. Michael John Gorman, der Gründungsdirektor, erklärt BIOTOPIA mit diesen Worten: „Viele der bedeutendsten Herausforderungen, denen wir heute begegnen, lassen sich zum großen Teil auf eine unausgewogene Beziehung des Menschen zu anderen Lebewesen zurückführen. Einen wichtigen Bereich der Dauerausstellung bilden daher die Folgen menschlichen Handelns wie Ressourcenverbrauch, Klimawandel und Artensterben.“ Das macht neugierig. Wir dürfen uns heute schon auf die Eröffnung freuen!

Der geplante Neubau wird sich behutsam an das historische Schlossensemble in Nymphenburg anlehnen und gleichzeitig als moderner Museumsbau zu erkennen sein: Die Architekten knüpfen an die Visionen von Hofbaumeister Joseph Effner (1687-1745) an, der um 1715 einen Gesamtplan für Schloss Nymphenburg entwarf. Die Fassade stellt einerseits sicher, dass sich der Neubau harmonisch mit dem einzigartigen Barockensemble des Nymphenburger Schlosses verbindet. Andererseits hat sie die Aufgabe, das Gebäude als überregional bedeutendes Museum sichtbar zu machen und zum Besuch anzuregen.
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Die öffentliche Zugänglichkeit der Schlosshöfe wird mit dem Neubau gestärkt. Zwei Torbögen an den Schmalseiten des Museumshofs greifen ein vorhandenes Motiv der Schlossanlage auf und ermöglichen den Durchgang von der Maria-Ward-Straße zum Botanischen Garten. Diese Durchlässigkeit kann zukünftig für eine stärkere Verbindung der Sehenswürdigkeiten Schloss, Naturkundemuseum und Botanischer Garten genutzt werden. Im Innenhof liegt der Haupteingang zum Museum. Der Hof ist zugleich Vor- und Außenbereich des Museums, in dem dieses Anreize setzen kann, und in dem auch ein geeigneter Ort für ein Café entsteht.
Die Gestalter setzen sich sehr intensiv mit den Gedanken und Wünschen der Bürger auseinander. Im Rahmen des Planungsprozesses finden verschiedene öffentliche Informationsveranstaltungen statt, die schon heute die Vision von BIOTOPIA zum Leben erwecken. In den kommenden Jahren sind Veranstaltungen und Festivals geplant, sodass während der Bauzeit „kein Tag ohne Museum“ vergehen wird.

Der weitere Planungsprozess wird etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen, bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.

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