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Die hohe stube sieht aus, wie sie heißt. Sie ist gemütlich und klein – und gleichzeitig groß genug für abwechslungsreiche, hausgemachte, liebevoll zubereitete Mittags- und Nachmittagsgerichte. Zudem bietet sie den
persönlichsten Service weit und breit.

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Es gibt einen Ort im Herzen Neuhausens, den wir so noch nirgendwo gesehen haben: die hohe stube, das Speisecafé. Ein wenig versteckt im alten, denkmalgeschützten Haus in der Winthirstraße, gleich hinter dem Rotkreuzkrankenhaus, liegt das kleine Restaurant, nur wenige Meter vom Rotkreuzplatz entfernt. Beim ersten Besuch muss man sich vielleicht einen kleinen Ruck geben, um tatsächlich hineinzugehen, denn die Fassade verrät noch nicht, dass grundanständiges Essen in der hohen stube zu erwarten ist.

Innen eine familiäre Situation. Hinten die einsehbare Küche, vorne die Gaststube. 13 Stühle laden ein, sich an einen der drei Tische im rot und weiß gestalteten und wirklich hohen Raum zu setzen und entweder Kontakt zu den Nachbarn aufzunehmen oder erst mal entspannt in eine Zeitung zu schauen. Zwei Hauptgerichte gibt es jeden Tag: eins mit Fleisch oder Fisch, eins ohne. Dazu eine meist vegetarische Quiche, heute mal ein Süppchen, morgen mal ein Dessert. Kuchen und hausgemachte Säfte sind täglich dabei. Wir entscheiden uns für ein Curry von roten Linsen und Kichererbsen, das – mit Zwiebeln, Fenchel- und Senfsamen fein gewürzt – schmeckt wie von Muttern gemacht.
Marion Lanzerstorfer, die Inhaberin und Köchin der hohen stube, hatte bereits jahrelang als Küchenchefin gearbeitet, als sie beschloss, jetzt etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Die in München geborene Halb-österreicherin stellte sich ein kleines, sehr persönlich geführtes Restaurant vor, das irgendwie an die Gefühle anknüpfen würde, die sie empfand, als sie als Kind in Omas guter Stube speiste. 2009 fand sie die Räume in der Winthirstraße und fing an.

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Alles, wirklich alles, ist hausgemacht. Der Gemüseeintopf mit Kassler und Kartoffeln, die Hirschlasagne mit Wirsing zum Beispiel, das Kürbis-risotto mit gemischten Kernen – typische Herbstgerichte. Aber auch Fischpflanzerl mit Zitronendip oder eine Hackfleisch-Kartoffel-Moussaka kommen auf den Tisch. Wie oft sie ihre Speisen wechsle, wollen wir wissen, und sie sagt, dass die stark nachgefragten Klassiker etwa nach zwei Monaten wieder auf den Teller kommen: Schnitzel – natürlich sorgfältig paniert und stets in der Pfanne gebraten – zum Beispiel. Auch Currys seien sehr beliebt. Mal ist das Essen asiatisch inspiriert, dann italienisch oder deutsch. Passend zum Rot und Weiß der hohen stube sind selbstverständlich auch österreichische Speisen immer wieder dabei. Ihre letzten Marillen- oder Rote-Bete-Serviettenknödel hätten wir sehr gerne probiert.

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Marion Lanzerstorfer fängt tä-glich morgens in der Früh um sieben Uhr mit dem Kochen an. Um 11 Uhr müssen die Speisen fertig sein, auch das Backwerk, wie die flache Schokoladentorte oder der Birnen-Mascarpone-Kuchen, und die Desserts, wie etwa eine weiße Mandel-Mousse. Viele Stammgäste wissen die frische Zubereitung sehr zu schätzen, zumal die Chefin auf alle individuellen Wünsche eingeht. Heute keine Kräuter, bitte nur eine halbe Portion, lieber Reis als Kartoffeln: Marion Lanzerstorfer und ihr Team nehmen sich die Zeit, alle Sonderwünsche unkompliziert zu erfüllen. So wundert es uns auch nicht, dass zwischendurch immer wieder neue Gäste ins Lokal kommen, sich aber nicht setzen, sondern erwartungsvoll ihr Geschirr über den Tresen reichen, um etwas mit nach Hause zu nehmen. Salate zum Beispiel, oder jetzt aktuell: Vanillekipferl, heute in der Früh gebacken nach dem alten Rezept der Großmama.

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Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 11 bis 16 Uhr www.hohestube.de