Lesefüchse e.V. ist eine der größten regionalen Vorlese initiativen in Deutschland. Der Verein wendet sich vor allem an Kinder aus sozial benachteiligten Familien und solche mit Migrationshintergrund. Für ihr soziales Engagement haben die Lesefüchse bereits mehrere Auszeichnungen und Förderpreise erhalten. Die Geschäftsstelle liegt in Neuhausen und dort in der Blutenburgstraße 61. Höchste Eisenbahn, einmal nachzufragen…
Lesefüchse e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der auf die Initiative von Helga Wolf zurückgeht, die im Februar 2003 mit dem Vorlesen an einer Grundschule in München-Hasenbergl begann. Ihr und rund 250 ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorlesern liegen vor allem die Kinder am Herzen, die aus sozial schwierigen Verhältnissen stammen oder aufgrund ihrer nichtdeutschen Herkunft Sprachdefizite aufweisen. Viele dieser Kinder haben noch nie ein eigenes Buch in der Hand gehabt. Und zu Hause gibt es niemand, der ihnen vorliest. Die Lesefüchse sorgen dafür, dass auch diese Jungen und Mädchen nicht ohne Geschichten aufwachsen. In den Vorlesestunden des Vereins erleben die Vierbis Zwölfjährigen oft zum ersten Mal, wie eine vorgetragene Geschichte ihre Phantasie und Ausdrucksfähigkeit beflügelt. Durch regelmäßiges Vorlesen, Zuhören und Erzählen erweitern sie spielerisch ihren Wortschatz und lernen fast nebenbei, ihre aktive Kommunikation zu verbessern.
Vorlesen macht Kinder schlau
Vorlesen hat für Kinder neben der Sprachförderung noch weitere wichtige Aspekte: Es schult ihre Geduld und Konzentrationsfähigkeit, sodass ihnen das Lernen leichter fällt. Ihre Aussichten auf eine erfolgreiche Schul- und Ausbildungszeit sind dadurch erhöht. Das Engagement der Lesefüchse dreht sich deshalb letztendlich um mehr Chancengleichheit für alle Kinder. Dafür setzen sich Woche für Woche ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser ein, darunter auch immer wieder Prominente wie außer den bereits beispielhaft genannten Frauen auch Männer wie Falko Götz, Owen Hargreaves und Friedrich von Thun. Gemeinsam erreichen die Lesefüchse wöchentlich 1.000 Kinder, die sich an 35 Vorleseorten – in Stadtbibliotheken und Schulen – von spannenden Geschichten verzaubern und sich zum Selbstlesen animieren lassen. Höhepunkte sind beispielsweise Kinderkrimifeste oder sommerliche Lesefeste im Tierpark Hellabrunn oder im Verkehrszentrum des Deutschen Museums oder, wie in diesem Jahr, im Walderlebniszentrum Grünwald.
Vorleser kann jeder werden
Bei den Lesefüchsen kann jeder mitmachen, der genügend Zeit und Liebe mitbringt und beides den Kindern geben möchte. Interessierte sollten sich mindestens für sechs Monate einmal pro Woche auf das Abenteuer Vorlesen einlassen, weil nur so eine Vertrauensbasis zu den Kindern entstehen kann. Neue Vorleser werden gründlich auf ihre Aufgabe vorbereitet. In regelmäßig stattfindenden Seminaren und Fortbildungen sprechen interne und externe Dozenten über passende Vorlesebücher, lebendiges Vorlesen oder Kinder mit Konzentrationsproblemen. Wer die Lesefüchse unterstützen will, aber keine Zeit zum Vorlesen hat, kann die Lesefüchse auch als Förderer stärken. Außerdem sind Geldspenden und Büchergeschenke immer willkommen.