Reden wir weniger über ein Wochenende, an dem es bei schönem Wetter voll werden kann im Schlosspark. Reden wir über einen Wochentag.

Montagmittag im Palmengarten. Eine ältere Dame feiert Geburtstag mit etwa 20 Freunden, zwei Mütter fahren ihre Babys spazieren und steuern die Sonnenterrasse des Schlosscafés im Palmengarten an. Ein paar Touristen verirren sich ebenfalls an diesen schönen Platz, der sich ebenso friedlich wie anmutig präsentiert und zum Einkehren einlädt. Der Springbrunnen plätschert leise vor sich hin. Hier könnte man eine Hochzeit feiern. Oder einen Film drehen. Ein Buch lesen. Oder lange Gespräche führen. Vielleicht auch mit den Gästen, die unsere Stadt besuchen. Wie fühlt sich dieser Ort für dich an, Fremder? Trinkst du den Tee auch in deiner Heimat im Grünen?

Das von Licht durchflutete Café bietet eine exotische Atmosphäre samt
ansprechender Küche. Zwischen 10 und 14 Uhr gibt es Frühstück, Mittagsgerichte zwischen 11.30 und 16 Uhr. Man ist auf anspruchsvolle Gäste und viele Extrawünsche eingerichtet: glutenfrei, laktosefrei, vegetarisch auf der einen Seite der breit gefächerten Menü-Skala, auf der anderen Weißwürste, Schweinebraten mit Semmelknödel oder Kalbstafelspitz mit Apfel-Meerrettich-Sauce. Später und bis 18 Uhr werden Prinzregententorte, Windbeutel mit Kirschen oder Himbeeren und weitere süße Versuchungen angeboten.

Das Palmenhaus ist eins von drei zwischen 1807 und 1820 erbauten Gewächshäusern des Schlossparks – wie das Geranienhaus und das Eiserne Haus. Damals zählten die drei Glashäuser zu den modernsten des Landes und bereits 1830 wurde eine Warmwasserheizung anstelle der eisernen Öfen eingebaut. Mit seiner sieben Meter hohen Glasfront ist das Palmenhaus der höchste Bau des Ensembles im barocken Ziergarten. Die Gewächshäuser trugen dem damaligen Interesse an der Botanik und der besonderen Vorliebe des Königs Max I. für tropische Pflanzen Rechnung. Entworfen hat sie der Gartenarchitekt Friedrich Ludwig Sckell.

Früher waren der Park mit seinen Burgen, Seen und Gewächshäusern nur einem kleinen Publikum zugänglich. Freuen wir uns über die Demokratisierung des Landes und die Öffnung der schönsten Orte für alle!