Bei manchen gilt er inzwischen als einer der besten Skateparks in Deutschland. Die De-La-Paz-Straße entlang, rund 50 Meter vom Parkplatz des Hirschgartens entfernt, liegt der neue Skatepark in Nymphenburg, der seit vergangenem Jahr Skateboarder aus München und Umland magisch anzieht. Für das neu gebaute Nymphenburg Süd entstand hier im Jahr 2010 eine sehr spezielle Sportanlage fast vor der eigenen Haustür, die sich neben dem benachbarten ESV-Giganten zu behaupten weiß. Und der ältere Skatepark im Hirschgarten wirkt gegen den neuen „Hirschgarten-Park“ wie ein Winzling.


Die Bauherren des neuen Parks meinten es gut mit den Münchner Skatern. Nicht nur, dass die Anlage besonders großzügig geplant und umgesetzt wurde – damit das Konstrukt genau so werden konnte, wie Skater es wollen, bezog das Baureferat München Spezialisten und Skater in die Planung mit ein. Und die schufen gemeinsam mit den Architekten ein Paradies für Skater und solche, die es werden wollen.
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Steht man als Zuschauer am Rand des Parks, kann einem fast schwindlig werden. Es geht steil bergab, der Blick wandert von harten Kanten des Zuschauerbereichs nach unten, wo alles perfekt abgerundet ist und zu einer großen grauen Fläche verschmilzt; eine fast surreale Umgebung für Neulinge. Immer wieder startet einer der jungen Männer seine Fahrt in das Beton-becken, verschiedene Tricks und Bewegungen mit englischen Bezeichnungen wollen auf den Brettern geübt werden: Slides, Grinds, Flips und so weiter. Als Zuschauer bleibt einem nur, den Mund hin und wieder zu schließen und zu rätseln, ob ein Trick erfolgreich war oder nicht. Einfach nur fahren können sie alle perfekt, wie es scheint. „Man sollte schon mindestens ein paar Wochen Training auf dem Skateboard hinter sich haben, um hier zu skaten“, meint einer. Schützen muss man sich auf jeden Fall. Fast alle Fahrer tragen Knie- oder Armschoner und manche sogar einen Helm. Es kann hier aber auch ruhiger und gemütlicher zugehen. Im einem kleineren Becken fährt ein junges Mädchen genüsslich hin und her. Die brisanten Stunts der großen Jungs nebenan scheinen sie gar nicht zu interessieren.

Eine Lärmschutzwand um den Bau herum machte das Projekt Skatepark am Hirschgarten überhaupt erst möglich, dessen Planung Ende 2009 bereits in vollem Gange war. Heute bietet der außergewöhnliche Platz für den immer beliebteren Skate-Sport allen Rollbrettfahrern etwas, von Profis bis zu Anfängern. Durch seine individuelle Bauweise hebt er sich von vielen anderen Parks ab, die mit Fertigteilen gebaut werden und weniger Vielfalt bieten. So verfügt der Skatepark am Hirschgarten über steile und weniger steile Bereiche, was ihn auch zu einem Tipp für Einsteiger macht, die noch nicht so lange auf dem Skateboard stehen. Fortgeschrittene und Profis finden hier die genau richtigen Stellen, um anspruchsvolle Tricks und Fahrten auf den Beton zu legen – und so manchen Zuschauer ins Staunen zu bringen.
Ein hochwertiger Skatepark mitten in Nymphenburg, der nicht langweilig wird, auch für Anfänger geeignet ist, aber nicht für die, die das erste Mal auf dem Brett stehen.